Integration


Integration

Anmerkungen zu einer „Metapher“

 

Allgemein kann gesagt werden, dass Worte, Redewendungen, die für den Verwender bzw. sein Publikum Tatbestände oder Sachverhalte umschreiben, begrifflich, solche die eher bildlich gemeint sind, als Metapher zu verstehen sind. Das, was die Philosophie der Metapher traditioneller Weise unterstellt – die Verhüllung der Wahrheit ist es wiederum, was auf etwas nicht ohne Weiteres Erkennbares, Hintergründiges und deshalb gerade wieder auf die Wahrheit verweist. Metapher zu verstehen, mit ihnen umgehen zu können, setzt Schlussfolgerungen voraus, die sich aus der Logik des bildlich zu verstehenden ergeben, ziehen zu können. Ein Begriff lässt wenig Spielraum zur Interpretation, postuliert einen Konsens zwischen dem, der ihn einbringt und dem, der ihn aufnimmt, der ihn zur Kenntnis nimmt.   Im Bild, das „analog“ des zur Diskussion stehenden Phänomens zu lesen, heißt Übereinstimmung hinsichtlich dessen, worum es geht, zwischen dem Verwender, dem Schreiber und dem Leser, dem Rezipierenden des Bildes herzustellen. Wer eine Redewendung benutzt, sollte deutlich machen, ob er sie wörtlich meint  oder als rhetorische Figur, als Element exakter Kommunikation oder als Mittel zur Verdeutlichung der Vielschichtigkeit, worum es geht oder vielleicht auch nur zur Vergrößerung der eigenen Überzeugungskraft.

Was hat es nun mit der Integration auf sich? Begriff hin, Metapher her, wer von Integration spricht, muss wissen, was er damit sagen will, worum es dabei geht und was er bezweckt. Auf dem Hintergrund der insbesondere auch in Deutschland seit vielen Jahren geführten Debatte über Integration und der sich jetzt aktuell zuspitzenden Flüchtlingsproblematik ist das Thema „Integration“ zwischenzeitlich zu einem Dauerbrenner vielfältiger Diskurse zur Kultur geworden.

Auf der begrifflichen Ebene wird Integration hier allgemein gleichgesetzt mit Eingliederung von bisher nicht zur hiesigen Gesellschaft gehörenden Menschen in eben diese Gesellschaft. Das, worum es beim Eintritt z. B. einer fremden Ebene in eine vorgegebene kulturelle Formation, geht, ist eine Veränderung, die eben dieser Formation und der um Aufnahme ersuchenden Ethnie mit der Aufnahme zugemutet wird. Eine Gesellschaft, der an ihrer Identität, an dem, was sie ausmacht, und an ihrer Funktionsfähigkeit etwas liegt, bedarf der Sicherung ihrer Deutungshoheit, eines Alleinvertretungsanspruchs auf die zu verwendenden Interpretationsmuster bei unterschiedlichen Konflikten in verschiedenen Situationen.

Integration kann – wie die Geschichte lehrt – für die aufnehmende Kultur Erneuerung, Auffrischung, Innovation oder Zerfall, Auflösung, Untergang bedeuten. Für den in eine Kultur Einwandernden kann Integration Partizipation, Selbstentfaltung, Neuorientierung  oder Ausgeschlossenheit, Einengung und Entwurzelung bedeuten.

Integration als Grad der Korrelation zwischen Merkmalen der in einer Gesellschaft lebenden subkulturellen Formationen wirft Fragen zu dem auf, was einer Gesellschaft an „Solidaritätsempfinden“ bestimmten Menschengruppen gegenüber abverlangt werden kann. Desgleichen drängt sich die Frage auf, wie weit die Bereitschaft bei Zuwanderern geht, sich ggf. fundamentalen Veränderungserfordernissen zu stellen. Nicht nur am Beispiel des Verfalls des Römischen Reichs lässt sich aufzeigen, dass „kulturelle Diversität“ ab einem bestimmten Punkt die Integration und Kraft einer Gesellschaft überfordern kann und dann so etwas wie „Fremdenhass“ auslösen kann. Das römische Imperium zerfiel u.a. dadurch, dass seine Anziehungskraft sein Vermögen die, die es aus den unsicheren Regionen an seiner Peripherie anzog, auch aufzunehmen, überstieg.

Die Schwelle, wo Mitleid und Anteilnahme, die Akzeptanz von Beeinträchtigungen umschlagen in Misstrauen, Missgunst und nachlassender Hilfsbereitschaft wird umso eher erreicht, wenn die Eigenart einer sich zur Aufnahme genötigt sehenden Gesellschaft bedroht ist.

Dass, was diese Eigenart, was die Identität einer Gesellschaft, das Bewusstsein sozialer Zugehörigkeit zu ihr auch symbolisiert, ist die Verwendung eines eben gerade solchen Symbolsystems. Dabei geht es nicht nur um das Sprechen einer gemeinsamen Sprache, d.h. um Wörter, Sätze und Texte, darum, wie diese zu verstehen sind, sondern auch um Rituale, Lebensgestaltung, um Essen und Trinken, um Kleidung, um Muster und Stil, um Monumente, Bilder, Landschaften, Weg- und Grenzmarken, um das, was für schön erachtet wird, was geboten erscheint und für eine Gemeinschaft von besonderem Wert ist. Integration und nicht nur im Sinne von bloßer Anpassung, sondern als dem Ganzen und dem Eingefügten dienende Einbindung verstanden, bedarf eine Explikation dessen, worum es geht, eines Aufzeigens von dem, worauf es ankommt, was erforderlich und nicht verhandelbar ist. Hier geht um das, was man auch „Gemeinsinn“ nennt und was eben in jenen Gemeinsamkeiten sprachlichen Umgangs mit der Wirklichkeit, erfahrener Geschichte, sowie in der Pflege einer bestimmten Erinnerungskultur, einem Vorrat an gemeinsamen Erwartungen und Deutungen und in einer gemeinsam verabredeten Rechtsordnung zum Ausdruck kommt.

Nationalstaatlichkeit stellt dabei jenen Bezug zu Zeit und Raum, zu unmittelbar erfahrbarer Geschichte und einer als vertraut geltenden Welt dar, der es dem einzelnen erst möglich macht, überhaupt Bindungen herzustellen, an ein überschaubares Kollektiv, an das, was für den Fortbestand von diesem schon erfahrbar geworden ist. Das Rechtsverständnis, das Verhältnis zur belebten und unbelebten Natur, das Andenken an die Toten, der Umgang mit dem anderen Geschlecht, mit der Öffentlichkeit und mit staatlicher Autorität, Wertschätzung von Partnerschaft und Familie, Sitte und Brauchtum, ist es, was noch so etwas wie nationale Besonderheiten aufweist, was in der Autarkie nationaler Eigenart immer noch am optimalsten zu vermitteln ist. Es ist zugleich das, was in einem langwierigen Prozess der Kulturation oder dessen, was man auch Sozialisation nennt, erlernt und wozu man auch angeleitet werden muss, was man unter exemplarischen Bedingungen üben und was einem auch abverlangt werden muss.

Kulturelle ist wie personale Identität einer Sache des Rationalen und des Emotionalen. Die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika und der Bundesrepublik Deutschland basierte auf in der Zeit begründeten Zweckmäßigkeiten und einer Aufbruchsstimmung, die ihre Ursache in den nicht mehr als verträglich erachteten Gegebenheiten vorher hatte. Die in die Neue Welt und in die noch im Entstehen begriffene Bundesrepublik Einwandernden verband mit den dort schon Lebenden vor allem ein gemeinsamer „Sinnhorizont“, das, was in seiner Einheitlichkeit und Gemeinsamkeit intersubjektiv sinnhaftes Handeln bzw. mit Sinn versehene Interaktion erst möglich macht. Die Verpflichtetheit gegenüber dem, was gemeinsam als geboten, was für gut oder nicht weiter hinterfragbar erachtet wurde, eine für alle Gültigkeit beanspruchende Streitkultur und nationaler Stolz, gepaart mit einem konsequenten Laizismus haben Zuwanderung damals zu einer Sache kontrollierter gesellschaftlicher Veränderung gemacht. Die USA, Kanada und Australien stehen heute noch in der Tradition von Staat, von dem sie erwarten, wenn sie aufgenommen werden will, dass er ihnen gegenüber Respekt zollt und Loyalität bekundet. Eine Wertschätzung für das, wozu man gehören will, beruhendes Aufnahmeersuchen ist von einem anderen Bewusstsein getragen, als eine zur Selbstverständlichkeit gewordene Einwanderung aus bloßer Unzufriedenheit mit den bisherigen Lebensumständen. Auch Krieg und Vertreibung geben den Anspruch der Zuflucht gewährenden Gesellschaft auf Respekt vor dem, was dieser wichtig ist, was in ihr Gültigkeit hat und Tradition ist, nicht auf. Barmherzigkeit verpflichtet nicht zur Selbstaufgabe. Der Libanon ist ein Beispiel für ein Land, das über Jahrzehnte Allen Aufnahme gewährte, die um eine solche ersuchten. Ein funktionierender Staat konnte sich hier nie entwickeln. Zu systematischer Mithilfe bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise um ihn herum ist der Libanon heute nicht mehr in der Lage.

Integration könnte man auch als Herstellung von Zugehörigkeit zu einer „ Sinnwelt, zu einer Lebenswelt, die dem, der dazugehören will, sinnvoll und deshalb bewohnbar erscheint. In dieser Lebenswirklichkeit angekommen zu sein, auf das Beherrschen rudimentärer Sprache, minimalen Wohnraum und materielle Grundsicherung zu reduzieren, heißt Integration mit Barmherzigkeit, mit Gewährung von humanitärer Hilfe in Notlagen gleichzusetzen.

Zugehörigkeit ist zur Selbstverständlichkeit gewordenes, sich richten nach den Normen, Werten, Welt- und Lebensdeutungen, nach den Arten des sich Ausdrückens und den Lebensformen der Gemeinschaft, zu der man gehören will. In diesem Sinne ist Zugehörigkeit Bekenntnis zu einer kulturellen Art, Ausbildung eines Bewusstseins dafür, wie die anderen, zu denen man gehören will, einen sehen, was sie von einen erwarten und für die Verantwortung und Haftung, die sich daraus ergibt. Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft und ihrer Kultur ist keine Formalie. In Bezug auf einen Staat, eine Institution kann man sie einfordern, hinsichtlich einer Gemeinschaft muss man sie bewirken. Sich zu einer nationalen Gemeinschaft zählen zu können, ist Folge eines Prozesses, den man  auch Integration nennen kann und in dessen Verlauf man sich geändert hat, weil man gelernt hat, sich einzufügen in ein dominierendes System vorgeschriebener oder als geboten erachteter Verpflichtetheiten und Selbstverständlichkeiten. Implizit verankerte bzw. unbewusste lebensgeschichtlich früh erworbene Sinnzuschreibungen sind es, die im Kontext subkultureller Parallelgemeinschaften zu besonders veränderungsresistenten Interpretationen der Wirklichkeit führen können. Da, wo die  Einstellungen einer vorherrschenden Kultur hinsichtlich dessen, was für richtig, gut und schön befunden wird, zuvor erworbenen in der Familie und den Peergroups  gepflegten Ansichten dazu widersprechen, kommt es zu hybriden Selbstzuschreibungen ggf. einer ganzen Gruppe oder marginalisierten kulturellen Formation. Integration zwingt dann die, denen sie abverlangt wird, zu einer Kompartmentalisierung  ihrer Lebensbezüge, zu Unterscheidungen bezüglich dessen, was in der eigenen Familie, der Sippe, der Peergroups oder was stattdessen in der umgebenden Gesellschaft als sinnvoll erachtet wird. Die damit verbundene Verkomplizierung der Lebenssituation, der Distinktionsgruppe, den eine Gesellschaft auf eine  kulturelle Formation ausübt, und die Fähigkeit der Mitglieder Letzterer mit Komplexität umgehen zu können, bilden die Faktoren ab, die dann ggf. für das Gelingen von Integration entscheidend sind. Das, was hier gefragt ist, sind Erziehung, eine Leitkultur und Bildung. Integration mit dem Ziel Zugehörigkeit zu ermöglichen, bedarf einer Kultur, in der über das, was Sinn macht, Konsens herrscht. Erhaltenswerte Traditionen, Moralen, Ethiken des guten Lebens sowie unterschiedliche, für die Lebensführung und die Form der eigenen Identität relevante Imperative, sind Sinnzuschreibungen von dieser Art. Kulturelle Interferenzen, die sich zwangsläufig aus der gleichzeitigen Teilhabe von nicht deckungsgleichen „Sinnwelten“ ergeben,  berühren die Identität der in ihnen agierenden Akteure, das, was sie als Person ausmacht, das, was sie meinen, was andere über sie meinen. Da, wo die soziale Zugehörigkeit in die eigene Person nicht mehr eindeutig auszumachen ist und die in der umgebenden Gesellschaft vorherrschende Kultur keine Anziehungskraft ausstrahlt, d. h. nicht Sinn stiften zu vermag, entsteht Distinktion.

Frankreich und jetzt auch zunehmend Deutschland scheinen gegenwärtig Vorreiter zu sein bei der Herausbildung einer Kultur der Distinktion, die ihre Ursachen in der Überstrapazierung dessen, was man „Integrationsfähigkeit“ nennt, hat. Einwanderungsdruck kraft Explikationsdruck , d. h. ein verstärktes Verlangen nach Regeln, Gesetzen, nach Kontrolle und Erläuterung. Spätestens wenn die bisherige Ordnung, bedroht zu sein scheint, werden Gesellschaften sich häufig erst ihrer Kultur bewusst. Da, wo die Wir-Identität fragil zu werden droht, wird dann die Vergangenheit heroisiert und damit Gemeinschaft imaginisiert. Die Gegenwart kann auch zur Kenntnis genommen werden, aber man sieht über sie hinweg, die Einheit wird einfach angenommen. Wer Bedrohung auszumachen glaubt, ist ein Radikaler.

Die Ignoranz gegenüber den Zerfallserscheinungen im Inneren des Imperiums war nicht unerheblich am Untergang Roms beteiligt. Das, was diesem Zerfall vorausging, war die Anziehungskraft des vom Wohlstand geprägten römischen Reichs im 4. Jahrhundert auf die nördlich und östlich der Reichsgrenze nach Teilhabe am Reichtum des Imperiums begehrenden Völker. Die einwandernden Goten wollten das Imperium nicht zerstören. Sie wollten sich aber auch nicht nur als Arbeitskräfte verwenden lassen, sondern als Teilhabende, deren Stolz es auch nicht zuließ, sich zählen oder nur unter Auflagen ansiedeln zu lassen. Als die Goten sich nicht unterordneten, erkannten die Politiker Roms erst, das was sie sich vorgenommen hatten, nicht mehr zu schaffen war. Die dann folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen unter den Völkern des Reichs waren nicht mehr aufzuhalten. Das Imperium, wenn auch nicht alleine dadurch, zerfiel.

In einem Klima kultureller Inhomogenität wird Abgrenzung ab einem bestimmten Zeitpunkt zu einer Sache der Sicherung kollektiver Identität, Unterscheidung zu einer Strategie des Selbsterhalts kultureller Randgruppen. Distinktion und Gegendistinktion (Counterdistinktion) können zum beherrschenden Element des Verhältnisses insbesondere zwischen der dominierenden Kultur und der in ihr lebenden Minderheiten werden.

Radikalisierung ist die emotionale Aufladung distinktiver Merkmale in der Regel einer kulturellen Gruppe oder eines dementsprechenden Kollektivs. Sie ist Ausgrenzung pur, in dem sie Unterschiede idealisiert und Andersartigkeit sanktioniert. Radikalisierung ist Komplexitätsreduktion auf Kosten der Vernunft. Kulturelle Eigenart wird zum Sakrileg, zur Religion.

Da wo das, was eine Gesellschaft dem einzelnen oder einer Gruppe an Anpassung zumutet, das übersteigt, wozu Bereitschaft besteht, was hinsichtlich der Infragestellung des Bildes, was man von sich selbst und der Welt hat, noch hinnehmbar wäre, greifen Mechanismen der Sicherung der eigenen Identität. Diese sind umso weniger rational, wie ihnen vornehmlich Bildungsdefizite zugrunde liegen, die schon früh durch religiöse Wahrheitsfindungen ersetzt wurden. Das, was man Integration nennen könnte, ist spätestens hier kaum mehr möglich. Da, wo die Vernunft ausgeblendet ist, wo implizite Schemata des Wahrnehmens und Denkens das Handeln bestimmen, ist das Tun der Thematisierbarkeit und Veränderbarkeit nicht mehr ohne Weiteres zugänglich. „Rekonstruktive Edukation“ unter exemplarischen Lebensbedingungen auf der Basis einer grundsätzlichen Bereitschaft des einzelnen, des Familienverbundes in dem er lebt und evtl. der kulturellen Gruppe, zu der er gehört, sich mit der neuen Kultur wohlwollend zu befassen, und das, was sie vermittelt, ggf. auch übernehmen, sich ihre Sinnzuschreibungen vielleicht auch zu eigen machen zu wollen, käme einer Integration gleich, die das umfasst, was das Wort hergibt.

Die großen Einwanderungsströme nach Nordamerika, die Gründung der USA und Kanadas fanden in etwa in einem solchen Kontext statt. Die kulturellen Unterschiede der damals aufeinander treffenden Völker waren allerdings weit geringer als heute in Europa. Da, wo ein für alle gültiger Kanon Akzeptanz findet, wo in Bezug auf das, was alles noch für richtig, gut und schön zu erachten ist, Konsens besteht, gibt es keinen Integrationsbedarf. Sitte und Brauchtum, so befremdlich sie auf die, denen sie nicht vertraut sind, auch wirken mögen, können eine Gesellschaft, eine Kultur dann nicht aus den Angeln heben. Deutsche, französische oder italienische Lebensart in großen Städten Nord- und Südamerikas, in Stadtvierteln, Enklaven oder als Kolonie verortet, ist Ausdruck subkultureller Vielfalt und kultureller Auffrischung,  eines kulturellen Miteinanders ohne Anspruch auf Ausschließlichkeit und Alleinvertretung.

Rom hatte sich lange darauf beschränkt, die Ströme der ins Imperium drängenden heidnisch germanischen Stämme vor allem zu lenken, die in vielen Regionen damit verbundenen regionalen Probleme durch intelligente Organisation zu managen. An den Einwandernden ließ sich auch lange gut verdienen. Viele Germanen brachten es im Staatsdienst und in der Armee zu ansehnlichen Posten. Die fast zeitgleich verlaufende Christianisierung Roms hat die Spannungen innerhalb der kulturellen Identitäten im Reich noch verschärft. Gleichsam waren es die Christen, die sich besonders den Sorgen der Fremden annahmen. Diese verfügten zuletzt über eigene Siedlungsräume mit eigenen Verwaltungen und vielerorts über eine eigene zu Rom parallele Ordnung.

Die Geschichte nicht zu Kenntnis zu nehmen, gehört zur Ignoranz. Ob nun Begriff oder Metapher, das, worum es geht, zu erfassen, setzt Sprache voraus. So wenig wie eine Anhäufung von Worten Sprachvermögen ausdrückt, ist Ausbildung mit Bildung gleichzusetzen. In der Sprache und in der Bildung und in dem, was man daraus macht, vermittelt sich das, was man für andere ist.

 

i.A. Dr. S. Serafin

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